Inhalt
- 1 Googles Charity-Support: 10.000,- Dollar pro Monat zur freien Verfügung in der Google Suche
- 2 Google Grants oder genauer „Google Ad Grants“
- 3 Wofür könnt ihr das Geld verwenden?
- 4 Gibt es einen Haken?
- 5 Wie sieht es mit den Einschränkungen aus?
- 6 Was passiert, wenn ihr Googles Bedingungen nicht erfüllt?
- 7 Gibt es versteckte Kosten?
- 8 Conversions und Tracking mit Google
- 9 YouTube? Leider nein!
- 10 Fazit: Lohnt sich Google Grants?
Googles Charity-Support: 10.000,- Dollar pro Monat zur freien Verfügung in der Google Suche
Auch wenn es so aussieht, als ob ich jetzt à la Heinz Erhard lauter „Gs“ in meiner Überschrift unterbringen wollte, sind die „Gs“ doch reiner Zufall 😉
Grundsätzlich geht es darum, dass Google – im Gegensatz zu Apple – an Charity glaubt und gemeinnützen Unternehmungen, Stiftungen und NGOs ein Werbebudget für Google Ads von 10.000,- Dollar zur Verfügung stellt. Im Monat!!! Das sind 329,- Dollar pro Tag, ein Werbebudget, das normalerweise nur von mittelständischen Unternehmen aufwärts aufgerufen wird.
// UPDATE: Aktuell ist es schwer, Traffic über Google Grants zu generieren. Details findet ihr hier: “Google Grants bekommt fast keine Hits”
Google Grants oder genauer „Google Ad Grants“
Wie andere große Firmen auch gibt Google überschüssige Kapazitäten an die Gemeinschaft weiter. Damit könnt ihr also Google Ads machen, ohne selbst ein Budget zur Verfügung zu haben. Google Ad Grants ist also eine hervorragende Möglichkeit für alle Arten von gemeinnützigen Unternehmen, die eigene Reichweite im Internet, konkret in der Google Suche zu steigern.
Wofür könnt ihr das Geld verwenden?
Mit diesen 10.000,- Dollar können alle als gemeinnützig anerkannten Organisationen Werbung machen:
- um Infos unters Volk zu bringen,
- Kampagnen zu unterstützen,
- Veranstaltungen zu bewerben oder
- Mitglieder und Spenden zu gewinnen.
Gibt es einen Haken?
Ja, einen kleinen Haken gibt es. Google gibt euch das Geld für Bereiche, in denen die Firma nicht so viel Geld verdient. Bei den Möglichkeiten handelt es sich nicht um Restplätze, aber Google will sich selbst mit dem geschenkten Geld auch nicht zu viel Konkurrenz machen. Das ist ja auch verständlich.
Damit fällt es einem schwerer, auf direktem Weg Mitglieder oder Spenden zu gewinnen, denn zu diesem Thema ist die Konkurrenz riesig groß.
Wie sieht es mit den Einschränkungen aus?
Damit ihr den zahlenden Kunden nicht zu viel Konkurrenz macht, gibt es, wie gesagt, Einschränkungen. Hier mal die wichtigsten aufgelistet:
- Grundsätzlich nur auf Keywords mit 2 Wörtern bieten, Ausnahmen sind auf euren Namen bezogen.
- Mindestens eine Conversion pro Monat, d.h. ihr müsst ausmessen, was die Leute auf eurer Webseite machen und entsprechende Strategien in Google einstellen (allerdings benutze ich oft Matomo, sodass es überhaupt keine Conversions im Ads-Account gibt und hatte noch nie Probleme damit).
- Mindestens 2 Anzeigengruppen pro Kampagne.
- Qualitätsfaktor der Keywords von mindestens 3
Wie gesagt, es gibt noch ein paar mehr, aber das sind aus meiner Sicht die wichtigsten Einschränkungen.
Was passiert, wenn ihr Googles Bedingungen nicht erfüllt?
Dann gibt es zwei Möglichkeiten, abhängig von euren Regelverstößen. Wenn es sich beispielsweise nur um ein Keyword handelt, das nicht zugelassen ist, wird dies nicht ausgespielt, das ist so weit nicht schlimm. Verstößt ihr aber im großen Rahmen gegen die Bedingungen, zählt Google euch an und droht, euch das Konto dichtzumachen. Bis das allerdings passiert, vergeht einige Zeit und ihr habt die Möglichkeit, die Fehler auszubessern. Bei manchen unserer Konten kam die Sperrung auch nie, aber darauf kann man sich natürlich nicht verlassen.
Gibt es versteckte Kosten?
Google Grants ist wirklich kostenlos, d.h. es kommen keine Kosten über die Hintertür auf euch zu. Das einzige Problem ist, dass ihr das Google Grants-Konto aktiv managen müsst. Nicht nur, dass es gar nicht so einfach ist, das Geld auch wirklich auszugeben, es ist auch so, dass aus Googles Bedingungen resultiert, dass ihr immer wieder Anpassungen vornehmen müsst.
Das bedeutet für euch: ihr benötigt in irgendeiner Form (Wo)manpower, um das Konto zu managen. Entweder intern durch Leute von euch oder extern durch eine Agentur (z.B. uns). Das Problem beim internen Management ist dabei, dass die Person, die das Konto managt, auch länger bei euch bleiben sollte. Eine typische Situation ist, dass das Konto von einer Praktikant.in oder einer Kurzzeitangestellten übernommen wird. Sobald diese Person euren Laden verlässt, ist das Wissen weg und auch die aktive Betreuung des Kontos. Das bedeutet für euch: eigentlich muss eine Vollzeitangestellte.r das Konto übernehmen, was natürlich auch mit Kosten verbunden ist. 2 bis 3 Stunden pro Woche Management sind also die Kosten, die für euch anfallen.
Ebenso ist es mit einer Agentur, auch für die fallen natürlich Kosten an. Idealerweise habt ihr dafür einen Posten in eurem Marketing-oder-Akquise-Budget.
Tipp: Wenn Kosten anfallen, ist es sinnvoll, die auch wieder reinzuholen: zwei Kampagnen in eurem Konto, die nicht fehlen sollten, Spenden und Mitgliedschaft, beides Möglichkeiten, zumindest einen Teil der externen Kosten wieder hereinzuholen.
Conversions und Tracking mit Google
Ein Problem liegt im Tracking der Conversions, das Google ja zur Voraussetzung macht. Natürlich sucht Google so auch einen Weg, um Google Analytics oder zumindest das Google Ads-Tracking-Script auf eurer Seite unterzubringen. Denn nur mit einem Analyse-Script können überhaupt Conversions gemessen werden. Aber es gibt auch Alternativen. Matomo Analytics, sehr beliebt bei vielen NGOs und auch bei uns, bietet über den Import von Conversions die Möglichkeit, Google weiterhin draußen zu halten. Die Verbindung von Google Ads und Matomo setzt allerdings ein bisschen Programmieraufwand voraus oder ein kostenpflichtiges Plugin.
YouTube? Leider nein!
YouTube gehört ja auch zu Google und die Werbung wird über das gleiche Interface ausgesteuert. Was läge da näher, als auch die Google Grants für YouTube laufen zu lassen? Aber leider funktioniert das nicht so. Genau wie Googles Bannerwerbung (“Displaynetzwerk”) kann man mit Google Grants dort keine Werbung machen.
Woran liegt es?
Ich könnte mir vorstellen, dass es daran liegt: YouTube und die Banner Ads laufen auf anderen Seiten. Bei jedem Werbeklick verdient der Publisher, dem der Kanal gehört, reales Geld. Google Grants ist ja aber nur virtuelles Geld, dh. Google müsste selbst in die Tasche greifen. Und das ist meines Erachtens dann doch zuviel verlangt.
Was könnt ihr machen, wenn ihr trotzdem Videos bewerben wollt?
Einfach eine Seite auf eurer Webseite machen und dort das Video einbinden. Ein bisschen Text dazu, damit Google auch Futter hat (könnt ihr mit ChatGPT generieren 😉) und schon bekommt ihr zumindest ein paar Views auf das Video.
Fazit: Lohnt sich Google Grants?
Aber absolut. Wenn ihr Google Grants nicht beantragt, lasst ihr eine riesige Möglichkeit liegen, um euren Verein, eure Stiftung, eure Aktion – und damit euer Ziel – voranzubringen. Klar, es gibt Einschränkungen von Google Grants im Vergleich zu den „normalen“ Google Ads, aber das ist halt so: einem geschenkten Gaul, ihr wisst schon… Und ja, früher waren die Bedingungen für Google Grants besser, Google hat da 2016 die Schrauben angezogen. Das heißt aber nicht, dass Google Grants nicht mehr funktioniert, ganz im Gegenteil: immer mehr Leute tummeln sich 5 Jahre später im Netz, was euch einfach auch mehr Gelegenheit gibt, die richtigen Leute zu erreichen.
Insofern: kümmert euch schnellstmöglich darum, dass ihr Google Grants einsetzen könnt! Ein Jahr Google Grants sind 120.000,- Dollar. Wann habt ihr das letzte Mal so eine große Spende bekommen?
Viel Erfolg bei Google Grants,
Euer Dietmar
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