Wie Sie dem Wettbewerb davonlaufen, ohne gefressen zu werden
Vor Konkurrenzängsten ist niemand gefeit. Sie betreffen uns alle in vielen Bereichen: Angst vor dem Nebenbuhler, wenn man eine Frau begehrt, Angst, dass uns jemand das letzte Aldi-PC-Sonderangebot vor der Nase wegschnappt oder auch die Angst, dass die Freundin mit ihrer Diät erfolgreicher ist, als man selbst 😉
Sie ist also immer da, in verschiedenen Situationen, die Konkurrenzangst, und so trainieren wir ständig mit ihr umzugehen und entwickeln mal mehr, mal weniger erfolgreiche Strategien, um mit ihr fertig zu werden.
Wer ein Geschäft betreibt oder eine Dienstleistung anbietet, sieht sich unter wirtschaftlichen Aspekten einem besonderen Druck des Wettbewerbs ausgesetzt.
Wie man sich geschickt dem Wettbewerb entzieht — wenn man spürt, dass man mit dem Wettbewerber durch Einsatz der gleichen Strategie, z.B. durch das Verbrennen von immer mehr finanziellen Mitteln nicht mehr mithalten kann – erzählt folgende kleine Geschichte:
Spazieren zwei Wanderer durch den Wald. Plötzlich steht wie aus dem Nichts ein Grizzlybär vor Ihnen und macht sich bereit, die beiden zu fressen. Der eine Wanderer entfaltet hektische Aktivität und kramt seine Turnschuhe aus dem Rucksack hervor.
Der andere zeigt ihm einen Vogel: „Deine Turnschuhe werden dir auch nicht helfen, der Bär rennt schneller als du!“
Daraufhin der erste: „Ich muss ja auch nicht schneller laufen als der Bär, sondern nur schneller als du!“
Und die Moral von der Geschicht‘:
Sie müssen nicht perfekt sein, sondern eben einfach besser, bzw. kreativer oder einfach nur anders als Ihr Wettbewerber.
Sie kennen vielleicht den Spruch: niemand geht gern in ein leeres Restaurant. Und die Wissenschaft beweist dies mit der Warteschlangentheorie: bei zwei identischen Restaurants (wie man sie z.B. dicht an dicht an den Küsten beliebter Urlaubsorte findet) gehen die Kunden immer in das Restaurant, in dem schon Leute sitzen. Sie gehen von der (durchaus falschen) Annahme aus, dass die anderen schon wissen, was sie tun.
Das heißt für uns – um an unsere Bärengeschichte wieder anzuknüpfen: Sie müssen nicht der Beste sein, sondern nur besser als die unmittelbare Konkurrenz, dann kommen die Leute zu Ihnen und ziehen andere Leute nach – weil sie sehen, dass Ihr Geschäft voll ist, weil sie positiv über Ihre Qualität, den kompetenten Service, die freundliche Bedienung etc. reden.
Für die Restaurantbetreiber unter Ihnen, die nicht wissen, wie sie ihr noch leeres Restaurant mit Menschen befüllen sollen, hat der beliebte Fernsehkoch Horst Lichter einen ganz speziellen Trick verraten: Für eine Restaurant-Neueröffnung schmolz er Butter und Zucker bei geöffneter Restaurant-Tür in einer Pfanne zu Karamell und lockte mit dem leckeren Duft neugierige Passanten an. — Das mal als kreative Variante genannt, um besser, weil anders, zu sein als die Konkurrenz!
Nicht den Mut verlieren
Verlieren Sie also nicht den Mut. Sie müssen nicht perfekt sein. Denn der Nachteil von Perfektionismus ist eben, dass man gerne gar nicht erst anfängt mit den Verbesserungen, weil man denkt „Ach, das hilft ja doch nicht.“ oder „So gut wie Firma XY schaffen wir das nie.“
Verbessern Sie Ihren Service Stück für Stück, erneuern Sie Ihre Ladeneinrichtung Stück für Stück und Sie werden sehen, dass Sie auch dann schon gute Ergebnisse erzielen. Um im Bild zu unserer Bärengeschichte bleiben: mit jeder Verbesserung rennen Sie ein bisschen schneller, bis Sie am Ende die Konkurrenz abhängen.
Wo sollten Sie investieren
Ist Ihre Konkurrenz zu mächtig, z.B. weil es sich um eine große Kette handelt – Starbucks, McDonalds, Saturn, Fressnapf, Shopping Center, Internetversender etc. – dann versuchen Sie nicht, so wie das Shopping Center zu werden, sondern nutzen Sie die Vorteile, die Sie als kleineres Unternehmen haben: seien Sie serviceorientiert, persönlich in der Ansprache, mit guten Konditionen und freundlichen Mitarbeitern. Schauen Sie, was in Ihrer Branche bei den Großen schief läuft (dazu müssen Sie sich im Internet nur deren Bewertungen ansehen und schon wissen Sie’s) und machen Sie genau das besser.
Fazit
Haben Sie im Kopf: Sie werden nie schneller rennen als der Bär, aber Sie können die Bedingungen bestimmen – die Turnschuhe – unter denen Sie mit den Großen konkurrieren. Die Großen sind nicht in der Lage flexibel zu reagieren, dort macht man Dienst nach Vorschrift — und wird im Zweifel gefressen, wie Sie an Namen wie Hertie, Quelle oder Schlecker sehen.
Sie wollen wissen, wo Sie jetzt anfangen sollen? Rufen Sie uns an, wir beraten Sie:
Tel: 030 447 146 88 oder info@argo.berlin.
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