Google Ads mit ChatGPT erstellen — ohne zusätzliche Tools

Automatische Erstellung von Google Ads? Wäre zu schön 😉

Chat­G­PT wird ja nun von immer mehr Leuten fürs Online Mar­ket­ing genutzt. Deshalb nun mal der prak­tis­che Test: kann ich Zeit eins­paren, indem ich meine Anzeigen durch Chat­G­PT gener­ieren lasse? In dem Artikel zeige ich euch, wie ihr die Prob­leme mit Chat­G­PT 3 (der kosten­losen Ver­sion) umschifft und wie ihr bessere Prompts bastelt. Außer­dem noch weit­ere Beispiele, wie euch Chat­G­PT bei den Google Ads helfen kann.

Den Prompt, den ich aktuell benutze, find­et ihr weit­er unten!

UPDATE: ChatGPT 4.0

Chat­G­PT 4 ist bess­er darin, Google Ads zu erstellen. Allerd­ings noch nicht per­fekt. Insofern kön­nt ihr erst­mal mit sim­plen Prompts rum­spie­len und schauen, ob euch das reicht. Wenn nicht, ver­tieft euch in meine Tipps, dann bekommt ihr auch gute Anzeigen.

Allerd­ings ist Chat­G­PT 4 aktuell nur in der kostenpflichti­gen Ver­sion ver­füg­bar. Für alle, die für dieses Tool kein Geld aus­geben wollen, gilt weit­er­hin: Chat­G­PT 3 muss man noch stark an die Hand nehmen, um effek­tive Google Ads zu erstellen.

Any­way, ich habe im Artikel noch viele andere Anwen­dungs­fälle, wie ihr Chat­G­PT für Google Ads nutzen kön­nt. Und meine Opti­mierungstipps für Google Ads Prompts helfen euch sich­er auch weit­er, euren eige­nen Super-Prompt zu erstellen 😁

Anzeigen erstellen mit ChatGPT

Warum ChatGPT für Anzeigen?

Es gibt auch andere Tools, die die automa­tis­che Erstel­lung von Anzeigen anbi­eten, das ist aber mein­er Erfahrung nach bis­ch­er ein uner­fülltes Ver­sprechen die Erfol­gsquote dieser Tools war in der Ver­gan­gen­heit eher mäßig. Deshalb nun der Test von Chat­G­PT, da dieses Tool ja spez­i­fis­ches kein Google Ads-Tool ist, son­dern ein Chat­Bot mit kün­stlich­er Intel­li­genz, der weitaus mehr leis­ten kann.

Auch in deutsch?

Viele dieser Tools arbeit­en ja nur in Englisch, Chat­G­PT kann aber auch Deutsch — wobei das Englisch bess­er und vari­anten­re­ich­er ist. Aber für Google Ads reicht es, zumal wir hin­ter­her ja immer noch Hand anlegen.

ChatGPT ist kostenlos

Chat­G­PT ist eine für jed­er­mann nutzbare kün­stliche Intel­li­genz (KI) und ist kosten­los nutzbar. Ich selb­st habe ein kostenpflichtiges Account und kann auch mit Chat­G­PT 4 arbeit­en, habe aber lange und gut mit Chat­G­PT 3 gear­beit­et. Wer immer wieder Prob­leme hat, der muss in den sauren Apfel beißen und ca. 20 Euro im Monat zahlen.

Probleme mit ChatGPT: es kennt keine Responsiven Suchanzeigen

Ein gravieren­des Prob­lem mit Chat­G­PT der Wis­sens­stand, der ist näm­lich auf dem Niveau von 2021. Und wie wir Google Ads-ler ja wis­sen: damals gab es noch Erweit­erte Tex­tanzeigen, das ist dann auch die einzige Anzeigen­form, die das Pro­gramm ken­nt. Wir kön­nen also nicht direkt Respon­sive Suchanzeigen (RSAs) gener­ieren. Also: kön­nen wir schon, aber die sind dann zu lang, denn:

Rechenschwäche bei ChatGPT 3

Ein Prob­lem, das mich per­sön­lich über­rascht hat: der Bot kann nicht zählen! Angaben wie: “max­i­mal 30 Zeichen lang” ver­ste­ht er nicht.

Wenn wir also ver­suchen, Über­schriften für unsere Google Ads zu gener­ieren, dann sind die meis­ten, die Chat­G­PT ausspuckt, zwar gut gelun­gen, aber zu lang.

Trick 17, um die Maschine zu überlisten

Um die richti­gen Anzeigen zu erstellen, müssen wir in die Trick­kiste greifen. Eine Möglichkeit ist, auf Erweit­erte Tex­tanzeigen zurück­zus­prin­gen, denn aus irgen­deinem Grund kann Chat­G­PT diese. Wie oben schon erwäh­nt, Chat­G­PT 4, die kostenpflichtige Vari­ante, kann jet­zt auch bess­er zählen und da haben wir das Prob­lem nicht mehr.

Schritt für Schritt Anzeigen generieren mit ChatGPT

1. The­ma wählen oder Texte der entsprechen­den Land­ing Page reinkopieren.
2. Anfrage an Chat­G­PT for­mulieren, z.B. “Erstelle eine Google-Anzeige zum The­ma Mato­mo Schu­lun­gen. Eine typ­is­che Anzeige beste­ht aus 3 Über­schriften mit max­i­mal 30 Zeichen inklu­sive Leerze­ichen, 2 Beschrei­bun­gen mit max­i­mal 90 Zeichen inklu­sive Leerze­ichen.” Let­zteres müssen wir eingeben, damit Chat­G­PT auch wirk­lich eine voll­ständi­ge Google Ad baut. Details zur Prompter­stel­lung kom­men weit­er unten!
3. Die 3 Über­schriften her­auskopieren, die 2 Beschrei­bun­gen auch
4. Die Anfrage wieder­holen, bis ihr genug Input habt. U.u. kön­nt ihr auch den Teil mit den Beschrei­bun­gen weglassen.

Responsive Suchanzeige vervollständigen

Da eine RSA ja aus zwei Teilen beste­ht, den key­word-bezo­ge­nen Über­schriften und den inhaltlichen, müssen wir nun noch die Key­word-Über­schriften in Google Ads ein­fü­gen und fer­tig ist die Anzeige.

Den Prompt verbessern mit Prompt Engeneering:

Ihr kön­nt natür­lich ein­fach in Chat­G­PT eingeben, dass ihr ein­fach so haben wollt. Allerd­ings kön­nen wir die Prompts in Chat­G­PT so verbessern, dass wir schlagkräftigere Ergeb­nisse erzie­len. Ich habe dafür ein kleines Sys­tem entwick­elt, das ich in meinem Ude­my-Kurs über Chat­G­PT aus­führlich erk­läre.

• Autor: wer schreibt die Anzeigen: in diesem Fall ganz ein­fach: Du bist jet­zt ein Google Ads-Experte mit langjähriger Erfahrung.
• Ziel­gruppe: Wer soll auf die Ads reagieren?
• Stil: sollen die Ads mark­tschreierisch, witzig, kon­ser­v­a­tiv sein?
• Inhalt: Das Out­put­for­mat, also Google Ads, die euer Pro­dukt verkaufen sollen. Aber das ist ja klar 😉
• Auf­gabe: Chat­G­PT, erstelle mir 10 Über­schriften, die du aus fol­gen­dem Land­ing-Page-Text generierst…

Mein Google Ads Prompt

Du bist nun eine her­vor­ra­gende Google Ads Exper­tin. Ich möchte, dass du mir “Respon­sive Search Ads” (RSA) für Google Ads gener­ierst. Dabei gebe ich dir einzelne Teile der Auf­gabe vor und arbeitest diese nacheinan­der ab. Der Input­text, auf dem die Auf­gabe basiert, kommt als let­ztes. In deinem Out­put, verzichte auf die Ver­wen­dung von Anführungsze­ichen, Num­merierun­gen und Ausrufezeichen.

1. Gener­iere mir 10 Über­schriften für die RSA. Diese dür­fen jew­eils nur 30 Zeichen inklu­sive Leerze­ichen haben. Gib die Über­schriften als Tabelle aus, wobei Spalte ein die Über­schrift ist und Spalte 2 die Anzahl der Zeichen. Verzichte dabei darauf, die Über­schriften in Anführungsze­ichen zu setzen.

2. Über­prüfe nun die Über­schriften und schließe alle Über­schriften aus, die länger als 30 Zeichen inklu­sive der Leerze­ichen sind.

3. Bitte gener­iere mir Key­words für die RSAs aus unserem Text und gib diese in ein­er Spiegel­strich-Liste aus.

4. Nun gener­iere mir 3 Beschrei­bun­gen für die RSA, diese dür­fen jew­eils nur 90 Zeichen inklu­sive Leerze­ichen haben. Gern darf­st du auch Call-to-Actions benutzen. Aus­gabe bitte als unnum­merierte Liste.

Gib die einzel­nen Punk­te mit der­sel­ben Num­merierung aus, die ich ver­wen­det habe. Bitte ver­wende einen [hier Schreib­stil ein­füllen] Schreibstil.
Hast du Fragen?
Hier ist der Text: [hier kommt der Text]

 

Benutze ich diesen aus­führlichen Prompt selb­st? Nicht immer. Wenn es ein ein­fach­es The­ma ist, kommt Chat­G­PT auch so mit ganz guten Antworten um die Ecke. Je anspruchsvoller das The­ma und je härter der Wet­tbe­werb, desto eher müsst ihr aber einen län­geren Prompt eingeben, damit die Antwort auch rockt.

URL in den Prompt?

Wenn ihr Chat­G­PT 3 benutzt, dann kann das Pro­gramm nicht ins Netz gehen. Erst mit Plu­g­ins wie WebPi­lot — nur in Chat­G­PT 4 ver­füg­bar — geht Chat­G­PT wirk­lich ins Netz.

Gebt ihr also im Prompt nur eine URL an, habt aber keine Plu­g­ins instal­liert, hal­luziniert Chat­G­PT unter Umstän­den. Also: entwed­er Plu­g­ins aktivieren oder den Text voll­ständig in den Prompt kopieren!

Weitere Möglichkeiten für Google Ads und ChatGPT

Man kann natür­lich noch viel mehr machen mit Chat­G­PT in bezug auf Google Ads, u.a.:

Negative Keywords proaktiv erstellen

Das heißt, ihr schließt schon im Vor­feld Key­words aus, die euch nichts brin­gen, also z.B. weil es ein Teekesselchen ist oder weil die Leute nach einem PDF suchen. Beispiel­sweise kön­nt ihr, wenn ihr Safaris in Kenia verkauft, im Vor­feld schon einiges ausschließen:

• safari brows­er
• safari apple
• safari­park hodenhagen
• tansa­nia

Bei allen diesen Key­words haben die Suchen­den eine andere Inten­tion als eure Safari in Kenia zu buchen, deshalb kann man sie vorher schon ausschließen.

Was euch dabei helfen kann, ist der näch­ste Punkt:

Bewertung von Keywords nach Wert in Bezug auf Verkauf

Also z.B.: vergib eine 10 für ein super kauf­be­zo­genes Key­word und eine 1 für eins, bei dem die Leute garantiert nicht kaufen. So kön­nt ihr die Liste mit möglichen Key­words gle­ich zu Anfang reduzieren, aber auch später kann Chat­G­PT nochmal über eure Key­words rüber­schauen. Und auch die Such­be­griffe kön­ntet ihr damit bewerten.

Beispiel:

• safari kenia buchen: 10
• safari kenia bilder: 1

Auswertungen von Daten

Das geht allerd­ings nur im begren­zten Umfang, da Chat­G­PT ein starkes Lim­it für die Anzahl der Wörter hat. Eins unser­er Beispiele: Grup­pierung von Key­words nach The­men über Kam­pag­nen hin­weg. Wir hat­ten die gle­ichen Key­words in Kam­pag­nen, die auf ver­schiedene Orte aus­gerichtet waren. Was Chat­G­PT machen konnte:

a) die Key­words mit der gle­ichen Such­in­ten­tion grup­pieren, also z.B. alle “Ehrenamt”-Keywords zusam­men­rech­nen und alle mit dem The­ma “Umweltschutz”.
b) die grup­pierten Key­words über die ver­schiede­nen Orte zusam­men­rech­nen. Ist nicht für jed­er­mann rel­e­vant, aber wir haben die gle­ichen Kam­pag­nen in 5 Fokusstädten und dann nochmal für den Rest Deutsch­lands. Da es immer die gle­ichen Key­words sind, inter­essiert uns natür­lich, wie oft z.B. eben “Ehre­namt” über ganz Deutsch­land hin­weg gek­lickt wird und für was für einen Preis.

Weitere Möglichkeiten, kurz angerissen

• Eine sin­nvolle Kon­tostruk­tur erstellen: ist ja für den Qual­itäts­fak­tor nicht unwichtig 😁
• Ziel­grup­pen find­en, also wer ist kauf­bere­it für euer Pro­dukt? Die anderen kön­nt ihr dann ausschließen.

Eine Warnung

Es gibt in der Com­mu­ni­ty stim­men, die meinen, Google mag keine KI-gener­ierten Ads. Inzwis­chen hat sich Google da zwar posi­tion­iert — es hat im Prinzip nichts gegen KI-gener­ierte Texte, dann wird das wohl auch für Google Ads gel­ten. Viel wichtiger ist Google die Qualität.

Google wird es auch schw­er haben, KI-Con­tent in Anzeigen nachzuweisen:

• es gibt ein­fach ziem­lich wenig Text.
• Deutsch ist von Google nicht so gut analysiert wie Englisch
• Ihr habt ja noch eigene Über­schriften und ändert an den gener­ierten auch noch einige Worte.
• Chat­G­PT erken­nt 26% der von Chat­G­PT gener­ierten Text als KI-gener­iert, andere Tools sind noch schlechter. Will heißen: es ist ein­fach unwahrschein­lich, dass Google die KI-Texte erkennt.

Insofern würde ich mir keine Gedanken machen, dass Google eure Ads sper­rt. Immer­hin gener­iert Google ja auch automa­tisch Anzeigen, dann müsste Google die ja auch sper­ren. Google geht es darum, ob die Leute klick­en und kaufen, egal wie.

Alternativen zu ChatGPT — wenn ChatGPT mal wieder down ist…

Was mir — und nicht nur mir — in den let­zten Tagen immer wieder passiert ist: Chat­G­PT ist nicht erre­ich­bar, da sooo viele Leute gle­ichzeit­ig das Tool nutzen wollen.

Dazu habe ich eine Liste mit Tipps für euch:

1. Ver­sucht es mor­gens: die USA gehen ca. 14 Uhr MEZ online und das belastet das Netz mas­siv. Deshalb: geht früh online, wenn nie­mand anderes ver­sucht, den Bot zu füttern.
2. Jasper­Chat: soll gut sein, kostet auf jeden Fall Geld. Ist nach meinen Quellen (Danke Nicole Kempe!) bess­er, was Text ange­ht, kann allerd­ings keine Tabellen und weit­erge­hen­den Auf­gaben. Für Google Ads ist das allerd­ings auch nicht nötig.
3. You.com: eine Such­mas­chine mit angeschlossen­em Chat. Kein Login nötig, kostet nichts, die Antworten sind ok. Ich denke, Chat­G­PT ist bess­er, aber für mich und meine Bedürfnisse war der You.com-Bot dur­chaus aus­re­ichend. Btw: You.com hat die gle­ichen Prob­leme wie Chat­G­PT mit dem Zählen, d.h. auch dort sind die Über­schriften zu lang.

Was sind eure Erfahrun­gen, wie benutzt ihr Chat­G­PT mit Google Ads? Habt ihr andere Tipps für automa­tis­che Google Ads, vielle­icht ein anderes Tool? Kom­men­tiert einfach 👍

Habt ihr Fra­gen zu Chat­G­PT oder Google Ads? Immer her damit!
Euer Dietmar