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Kollege Computer übernimmt die Akquise
Da scheint sich ein neuer Trend anzubahnen, Chatbots, die Blogger für Kampagnen akquirieren sollen, vollautomatisiert. Nicht mehr ein Mensch durchsucht dann das Netz nach passenden Partnern, sondern ein Bot – und schreibt die Blogger auch gleich noch an, beantwortet Fragen und wertet den Wert des Influencers gleich mit aus, alles streng datengestützt .
Wie Richard Dennys, Webgains CEO, in einem Interview erklärt, arbeitet der Affiliate-Anbieter nun mit IBMs Watson zusammen, um Publisher für deren Affiliate-Programm zu akquirieren. Ziel sei es, die Reichweite bei gleichbleibenden Kosten zu erhöhen.
Es geht auch einfacher
Wer wissen will, wie eine solche Automatisierung auch ohne Zugang zu Watson funktioniert, einfach mit einer guten Liste und Google Spreadsheet, der sollte sich den MarketingSmarts-Podcast mit Adithya Murali von Techwyse anhören. Er erklärt 1 zu 1, wie eine vollautomatisierte und personalisierte Emailkampagne mit Bordmitteln zu erstellen ist. Erschreckend einfach, würde ich sagen.
Was die Werber darüber denken
Äußerst interessant hierbei ist, wie die Botisierung in der Werbebranche aufgenommen wird. So findet 100partnerprogramme, dass die manuelle Bearbeitung von Publishern „ab einer bestimmten Netzwerkgröße und Publisheranzahl alles andere als zielführend ist. Mit dem neuen System erhält jede neue Kampagne in kürzester Zeit eine große Auswahl potentiell lukrativer Publisher (deren Daten natürlich ebenfalls vom Assistenten individuell analysiert wurden). Durch die Automatisierung, erhalten Advertiser nun eine erheblich höhere Reichweite, bei gleichbleibenden Kosten.“ (Fettdruck von mir).
Ihr seht, aus Sicht der Werbe-Branche gibt es nur einen, der das System stört. Und das ist der Blogger, denn der ist der Kostenfaktor.
Wohin das führen wird
Nun, wenn man sich anschaut, wie intelligent Adithya Murali seine Tools nutzt, dann kann man eventuell noch über die Automatisierung hinwegsehen. Aber wenn ich mir den durchschnittlichen Marketer oder PR-Fuzzi anschaue, vor allem deren Arroganz (sorry, bin ja selber einer), dann weiß ich, worauf das alles hinauslaufen wird: wir werden noch mehr schlecht angepasste, dumme, unverschämte Mails bekommen, in denen uns das geile Produkt versprochen wird, das so gut zu uns passt – und dass wir dann für sage und schreibe 4 Wochen testen dürfen.
Robinsonliste für Werber
Wenn das wirklich so weitergeht, dann brauchen wir eine Robinsonliste für Werber – oder einen Spamfilter, der bestimmte Firmen beinhaltet, die ein solches Vorgehen wählen. Oder — warum nicht? — einen Chatbot, der sich all dieser dummen Anfragen annimmt 😀
Ich wünsche euch einen kreativen Tag,
Dietmar
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