Liebe Leser,
immer wieder taucht in Seminaren und bei Beratungen die Frage auf, wie oft man denn nun bloggen soll: täglich, einmal pro Woche, einmal im Monat oder wie? Einfach gesagt gilt natürlich die Regel: je mehr, desto besser. Da wir aber nicht bei Wünsch-dir-was sind, müssen wir Kosten und Nutzen gegeneinander abwägen und für uns selbst eine sinnvolle Posting-Frequenz entwickeln.
Der folgende Artikel will Ihnen deshalb einige Hilfestellungen bei der Entscheidung für Ihre optimale Posting-Frequenz geben.
Inhalt
Ressourcen
Alle Social-Media-Aktivitäten sind abhängig von der Menge an Zeit, die Sie dafür aufwenden können. Also zuerst sollten Sie abklären, wie viele Blogposts Sie denn überhaupt rein zeitlich schaffen. Am Anfang steht deshalb eine Aufnahme der Ressourcen: schaffen Sie (oder Ihre Mitarbeiter) einen Artikel im Monat, pro Woche, pro Tag? Und unter einmal pro Monat sollten Sie gar nicht erst starten, sonst enttäuschen Sie nur die Erwartungen der regelmäßigen Leser — und ihr Google-Ranking wird auch nicht wirklich besser.
Blogartikel kaufen
Sind Sie sich klar, dass Sie die Zeit nicht finden, wollen Sie aber unbedingt regelmäßig publizieren, dann können Sie Blogartikel natürlich auch kaufen, dafür gibt es genügend Fremdautoren. Das Einkaufen von Artikeln ist durchaus legitim, Sie sollten nur auf die Qualität der Artikel achten — für 5 Cent pro Wort können Sie keine schöpferischen Höhenflüge erwarten. Sprechen Sie uns einfach an, wenn Sie zum Einkaufen von Blogartikeln eine Frage haben!
Regelmäßigkeit
Egal, wie viele Artikel Sie schreiben, schreiben Sie unbeding regelmäßig. Denn sowohl Google als auch Facebook belohnt die Regelmäßigkeit mit höherer Sichtbarkeit. Und darum geht es ja schließlich: potentielle Kunden sollen wieder mit Ihnen in Kontakt kommen.
Wie häufig publizieren
Wie oben schon angesprochen, ist die Menge der Artikel ausschlaggebend, d.h. je mehr Sie veröffentlichen, desto besser werden Sie von Google, Facebook etc. gelistet. Die ganz guten unter den Blogautoren — oder die großen Social-Media-Abteilungen — schaffen durchaus einen Artikel pro Tag. Als Beispiel sei hier mein Marketing-Hero Seth Godin genannt, der konsequent jeden Tag einen Artikel veröffentlicht — mit dem Argument, das nehme ihm die Entscheidung ab, ob er schreiben sollte oder nicht, da er ja eh schreibt 😉 Er sei damit nur noch mit der Themenwahl konfrontiert.
Nun werden die meisten von uns nicht die Ressourcen haben — und fast noch wichtiger: nicht jeden Tag einen wirklich spannenden, zielgruppengerechten Artikel. Deshalb ist die tägliche Postingfrequenz zwar auf den ersten Blick toll, auf den zweiten Blick allerdings wahnsinning aufwendig — und das führt mit etwas Pech dahin, dass Ihr Blog in Richtung Belanglosigkeit und Beliebigkeit driftet.
Außerdem werden Sie bei einer täglichen Postingfrequenz auch leicht als Spam wahrgenommen — ich selbst habe schon Blogabonnements gekündigt, da mir einfach zu viel veröffentlicht wurde.
Also wöchentlich publizieren?
Ich finde wöchentlich eine gute Postingfrequenz — das hängt allerdings, Sie werden es sich gedacht haben, stark von Ihrem Themenfeld ab: passiert viel Interessantes in Ihrer Branche, dann sollten Sie mehr veröffentlichen, bewegt sich Ihre Industrie im Schneckentempo, reicht auch ein monatlicher Post.
Dann ist für eine Beurteilung noch wichtig, was Sie sonst noch für Social-Media-Aktivitäten verfolgen. Sind Sie viel auf Facebook, Instagram etc. aktiv, müssen Sie weniger Inhalte — also Ihre Blogposts — selbst produzieren, bedienen Sie die anderen Kanäle nur sporadisch, sind Sie mehr auf Ihre eigenen Inhalte angewiesen.
Testen
Im Zweifel hilft, wie immer, Tests zu fahren: steigen Ihre Zugriffszahlen, wenn Sie mehrere Artikel veröffentlichen (s. Grafik oben) oder bewegt sich die Nadel dadurch auch nicht mehr?
Zusammenfassend…
Am wichtigsten ist, dass Sie regelmäßig & zielgruppenrelevant posten. Der Rest ist nebensächlich oder ergibt sich von selbst. Nur von diesen beiden Bedingungen sollten Sie grundsätzlich nicht abweichen.
Haben Sie Fragen? Benötigen Sie Hilfe beim Aufsetzen Ihres Blogs, bei der Themenfindung und dem Redaktionsplan? Nehmen Sie mit uns Kontakt auf, wir helfen Ihnen gerne weiter!
Beste Grüße,
Ihr Dietmar Fischer
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Björn Gebert
Ich denke, dass Du mit “regelmäßig & zielgruppenrelevant” den Nagel ziemlich genau auf den Kopf getroffen hast.
Das “je mehr desto besser” würde ich dagegen nicht pauschal unterschreiben — das ist aber auch abhängig von der Art des Blogs. Auf Wissenschaftsblogs sehe ich durchaus die Gefahr, dass ein solches Verfahren manche Leser/innen — gerade die konservativeren, am Gedruckten hängenden Kolleg/innen — durch “zuviel” abschrecken oder bei zuviel Enthusiasmus auf Kosten der Qualität gehen oder einzelnen Blogposts weniger Aufmerksamkeit als anderen bringen könnte
Womit wir bei http://mittelalter.hypotheses.org noch gut fahren (denke ich zumindest), ist eine Mischung aus Artikelreihen, deren neueste Posts zu festen Zeiten im Monat erscheinen, und mehr oder weniger unregelmäßig “zwischendurch” erscheinenden Artikeln anderer Kategorien. Wobei dann noch eine Regelmäßigkeit durch die Frequenz von einem neuen Post etwa alle drei Tage hinzukommt.
charles
Hi Björn,
du sprichst in etwa auch die Thematik an, die mir schon persönlich gesagt wurde: im Endeffekt gibt es keine festen Regeln, sondern die Frequenz hängt sehr stark mit der Community zusammen. Will diese mehr lesen oder weniger? Und lautet die Antwort: welche Community? Dann sollte man bloggen, was das Zeug hält, da dann Google der einzige regelmäßige Leser ist 😉
Hab gerade mal den Mittelalterblog per RSS abonniert, kann ja nicht schaden (http://mittelalter.hypotheses.org/feed).
LG aus Berlin!