Nun, 19 Jahre gibt es Wired schon, ich zitiere in meinen Seminaren sowohl „The Long Tail“ von Chris Anderson, dem Chefredakteur, als auch sein neustes Werk „Free“ (kostenloser und legaler Hörbuchdownload – heißt ja auch Free – hier Free im Download), deshalb wurde es jetzt an der Zeit, mich endlich mal intensiv dem kultigen Verlagserzeugnis zu widmen.
Ein Flug nach Kuba, ins digitale Exil & in die gefühlte Vergangenheit, war mir da ein guter Anlass: wenn schon kein Internet, dann wenigstens eine Zeitschrift über die neuen Medien.
Bisher nur an der FH Potsdam…
Ich habe in den letzten Semestern, die ich an der FH Potsdam gelehrt habe, zwar immer wieder die Wired gelesen – an der FH P liegt sie in der Bibliothek aus – aber bisher eher so nebenbei. Da ich mich eigentlich weniger für das neuste und krasseste Social Media Tool interessiere, sondern wirklich hinter die Dinge blicken will, strategische Entwicklungen erfassen, und, ja, auch die witzigen und abstrusen Geschichten & Gadgets mitkriegen möchte, sollte die Wired für mich also Standardlektüre sein.
Nun also meine erste eigene Wired:
Gesamteindruck
- Aufmachung: 4 von 5 Sternen (ganz schön viel Werbung. Sitze beim Schreiben des Artikels ja im Flugzeug nach Kuba und in den engen Reihen: gut und platzsparend, da der Text eigentlich nur auf der linken Seite steht. Die rechte ist ja teurer… Aber sonst ansprechend.)
- Inhalt: 5 von 5 (ich bin ich nicht päpstlicher als der Papst, in einer Zeitschrift müssen einen nur 80% der Artikel ansprechen, das reicht, um hervorragend zu sein.)
- Geekfaktor: 4 von 5 (manche Sachen waren mir dann doch zu abgedreht bzw. da vermisse ich den Bezug zum Verdrahteten aka Wired. Ich vermute aber stark, dass das überwiegend an der US-Sicht des Magazins liegt: Green Technology ist in den USA gerade der Renner, bei uns eben schon Mainstream, selbst meine Eltern haben schon Ökostrom. Führt mich aber gleich zum nächsten Punkt…)
- Relevanz für uns Europäer: 4 von 5 (wer ernsthaft behauptet, David Hasselhof hätte die Hymne für Deutschland geschrieben, sollte doch mal nach Europa kommen. Ist auch schön hier. Abgesehen davon könnte den Amis ein Cover von „I am looking for Freedom“ gerade ganz gut tun, wenn ich mir so den republikanischen Präsidentenkandidaten ansehe!). Nu ja, gibt ja auch noch die deutsche Wired, vielleicht dann zielgruppenrelevanter…
Fazit
Insgesamt bin ich glücklich, mir endlich mal eine Wired gekauft zu haben, in der Bibliothek hat man doch nicht die Geduld, sich wirklich mit dem Machwerk auseinanderzusetzen.
Aber nun zum Fazit: absolut lesenswert, vor allen Dingen, da die Tabletversion im Gegensatz zur Kohlenstoffversion echt preiswert ist: mit $ 19,99 pro Jahr schlägt sie die mit Werbung überfütterte Druckversion, $ 70,- um Längen. Da werde ich mir doch ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk machen! Aber erst, wenn ich diesen Artikel veröffentliche – will heißen, zurück aus Kuba bin – in Kuba ist es mit Internet nämlich nicht weit her 😀
Euch einen schönen Tag,
Dietmar
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